Wahrheit, Klarheit, Klugheit.

Digitalkompetenz im Focus.

Im Interesse der Klarheit werbe ich in diesem Beitrag ausnahmsweise gleich zu Anfang gerne für zwei unserer Weiterbildungsangebote: Remote Leadership und Webitainment®. Warum es sich sicher lohnt diese Programme zu buchen, erfahren Sie jetzt.

Im Auftrag unserer Kunden beschäftigen wir uns seit 2008 mit den Fragen „Was ist Digitalkompetenz, wer braucht sie und wem bringt sie was?“ Im Verlauf dieser inzwischen 13-jährigen Reise durfte ich am Wegesrand eine Menge interessanter Impulse einsammeln und Beobachtungen machen.

Unklarheit oder Ignoranz

So stelle ich zum Beispiel fest, dass nach wie vor in vielen Unternehmen entweder Unklarheit darüber besteht, was Digitalkompetenz genau ist oder aber persönliche Widerstände den Erwerb dieser Kompetenzen erschweren oder gar verhindern. Dieser Beitrag will dem entgegenwirken. Erstens möchte ich kurz die Situationen schildern die ich nicht erst seit Beginn der Pandemie im Januar 2020 ganz oft antreffe. Zweitens möchte ich klären, aus welchen Fähigkeiten sich Digitalkompetenz speist und wem sie wobei nützlich sein kann. Und drittens will ich Lust darauf machen, diese Kompetenzen zu erwerben.

Wahrheit

„Es gibt keine absolute Wahrheit. Selbst das ist keine absolute Wahrheit“. Ein typisches Paradoxon der alten griechischen Philosophen. Es steht deshalb am Anfang dieses Kapitels, weil die Überschrift „Wahrheit“ an dieser Stelle ein kleiner Etikettenschwindel ist.

Meine folgende kurze Schilderung ist lediglich das Ergebnis subjektiver Wahrnehmungen und Erfahrungen, die ich als Berater in den vergangenen Jahren hatte. Aber da ich mit sehr vielen unterschiedlichen Unternehmen, jedweder Größenordnung und verschiedenster Branchen im Dialog bin, entbehrt sie vermutlich einer gewissen repräsentativen Qualität nicht.

Meine Wahrnehmung ist, dass die „Digital-Thematik“ seit rund zwanzig Jahren richtig Fahrt aufgenommen und die Schlagwörter Ganzheitlichkeit (Mitte der 80er bis Mitte der 90-Jahre sowie Nachhaltigkeit (Mitte der 90er bis Ende 2019) auf den vordersten Plätzen des Management-Vokabulars verdrängt hat. Viele Unternehmer*innen sind schon seit längerem professionell damit beschäftigt Produktions-, Dienstleistungs- und Geschäfts-Prozesse zu digitalisieren (automatisierte Fertigung, Shopsysteme, Booking-Portale, Ebidding, Plattform-Ökonomie, etc.) Gleichzeitig sind sie aber nach wie um die Welt gejettet, haben Präsenz-Meetings veranstaltet und in diesen Meetings gebetsmühlenartig widerholt, dass alles noch viel digitaler werden muss. Dabei habe ich vielfach die Erfahrung gemacht, dass sie diese in Meetings postulierte Notwendigkeit von vielen Führungskräften wie eine Art Feigenblatt vor sich hergetragen wurde aber nur wenig konkrete Konsequenzen zur Folge hatte. Weder für sich selbst, noch für die Mitarbeiter*innen eben dieser Führungskräfte. Eine von Techconsult 2020 im Auftrag der DIHK durchgeführte Studie bestätigt das.

Wären sich Mitarbeiter*innen und Führungskräfte ihrer Verantwortung für den Kompetenzaufbau bewusst, müssten mindestens 2 der Säulen nahe an die 100 % heranreichen.

Und dann kam Covid 19 und hat sie alle kalt erwischt. Viele haben noch im Sommer 2020 Miro (https://miro.com) für eine falsche Schreibweise des englischen Wortes Spiegel (=mirror) und das Präsentations-Tool Prezi (https://prezi.com) für den Kosenamen der Laugenbrezel (= pretzel auf Englisch)  gehalten. Nur die Wenigsten waren wirklich vorbereitet auf virtuelle Interaktion. Die MindSets, Tool-Sets und Skill-Sets ließen mehr als zu wünschen übrig.

Klarheit

Klären wir also kurz, welche Kompetenzen mit Digital-Kompetenzen gemeint sind.

Innovations- und Problemlösungs-Kompetenz

Die Bereitschaft, Fähigkeit und Möglichkeit mit Hilfe digitaler Werkzeuge existierende Strategien, Systeme, Verfahren, Produkte und Dienstleistungen, neu miteinander zu verknüpfen oder gänzlich Neue zu erfinden, um damit neue Herausforderungen  anzunehmen, den daraus resultierenden Anforderungen gerecht zu werden und
konkrete Aufgabenstellungen zu lösen.

Kommunikations- und Kollaborations-Kompetenz

Die erforderliche positive Einstellung zu den Möglichkeiten digitaler Kommunikation und Zusammenarbeit sowie die notwendige Fertigkeit, die zur Verfügung stehenden

Kanäle sinnhaft, effizient und effektiv handhaben zu können. So, dass die Motivation bei allen Beteiligten hoch ist, die Prozesse erfreulich sind und die gewünschten Ergebnisse erzielt werden.

Informations- und Daten-Kompetenz

Das Wissen um die sichersten, kürzesten und schnellsten Wege zu Quellen der Informationsbeschaffung sowie die Fertigkeit, die gesammelten Daten nach klaren Hierarchien strukturiert zu archivieren, übersichtlich zu ordnen, zu managen und allen Personen jeweils die Informationen und Daten zugänglich zu machen, die für sie in den spezifischen Projekten relevant sind und benötigt werden

Identitäts- und Branding-Kompetenz

Die Klarheit über die persönlichen Motive, den individuellen Denkstil, die eigenen Verhaltenspräferenzen und die persönliche Wirkung. Die Bereitschaft, sich selbst als einzigartige Personenmarke zu begreifen sowie die Offenheit und Fähigkeit, diese Marke digital zu positionieren, zu verbreiten und stringent sowie in sich konsistent zu pflegen.

IT- und Security-Kompetenz

Profunde Kenntnisse über Sicherheitsstandards, Sicherheitsrisiken und Anforderungen an den Datenschutz. Die Fähigkeit und das Verantwortungsbewußtsein, datenschutzrelevante Aspekte beim eigenen Tun zu berücksichtigen und in diesem Sinne mit gutem Beispiel voranzugehen sowie die Fürsorge, andere Menschen dabei zu unterstützen.

Verlust der Sozialkompetenz

In einem vor kurzem geführten Interview mit einem meiner langjährigen Kunden (Jörg Dambacher, Geschäftsführer der Werbeagentur RTS Rieger Team in Leinfelden-Echterdingen) habe ich diesen u.a. dazu befragt, welche kritischen Erfolgsfaktoren er für die Agenturlandschaft sieht und was er sich von einer digitalen Lernplattform wünschen würde.

Jörg Dambacher, RTS Rieger Team

Seine Antwort: „Ich glaube, dass diese Digitalkompetenz mit einem massiven Verlust der interagierenden Sozialkompetenz einhergeht.  Dazu muss ich mir nur anschauen, wie sich die Digitalisierung auf die tägliche Zusammenarbeit auswirkt. Teams tun sich nach meiner Beobachtung im digitalen Umfeld wahnsinnig schwer die gleiche Verbindlichkeit herzustellen, wie das beim Präsenz-Arbeiten geschieht. Zwei Leute sind im Homeoffice, zwei sind im wirklichen Office und einer ist vielleicht gerade unterwegs und sitzt irgendwo. Da passiert es dann, dass eben Einzelne ein Projekt vorantreiben und Andere einfach nur mitschwimmen und sich hinter der Kamera verstecken. Es entstehen ganz offensichtlich nicht die gleichen Verpflichtungs- und Verantwortungsgefühle, wenn man virtuell miteinander arbeitet. Die Gruppenkohäsion eines Präsenzmeetings fehlt völlig und die Teams fallen nach den Meetings sofort auseinander. Besonders deutlich wird das für mich sichtbar am Thema Datenmanagement. Die unterhalten sich nicht mehr miteinander darüber, wie sie die ganze Arbeit organisieren. Die denken, das funktioniert automatisch. Weil die Digitalisierung das irgendwie auch so mitbringt. So kann man ja in Teams einfach alles ablegen. Und dann schwirren 17 Versionen einer Datei im digitalen Orbit herum, keiner weiß, welche die finale Version ist und es ist auch völlig unklar, was an den Kunden geschickt wurde. Wenn es also ein Weiterbildungsangebot dafür gäbe, dass den inneren Zusammenhalt und die Zusammenarbeit von Teams im digitalen Umfeld auf das Niveau von Präsenz-Meetings bringt, dann wären wir die ersten Nutzer dieser einer Weiterbildungsplattform.“

Im weiteren Verlauf des Gesprächs haben wir schließlich miteinander einen Begriff für die von Jörg beschriebene Kompetenz gefunden:

Postdigitale Sozial-Kompetenz

Die Motivation und die Fähigkeit, die durch die Pandemie beschleunigten Effekte der Digitalisierung zu nutzen und sie mit den Qualitäten der in Präsenzform stattfinden Interaktion so zu verknüpfen, dass Begegnungen von Freude, Wohlwollen, Vertrauen, Engagement, Verantwortung, Verlässlichkeit, Verbindlichkeit, Kreativität, konstruktiv-kritischer Reflektion, Effizenz, Effektivität und wechselseitiger Wertschätzung getragen werden.

Klugheit

In der Brockhaus Enzyklopädie findet man ebenso wie in Wikipedia zu diesem wundervollen Wort die folgende Erklärung: “Klugheit ist die Fähigkeit zu angemessenem Handeln im konkreten Einzelfall unter Berücksichtigung aller für die Situation relevanten Faktoren, Handlungsziele und Einsichten, die der Handelnde kennen kann.”

In Bezug auf die hier besprochenen Digitalkompetenzen wäre es gut, wenn Mitarbeiter*innen und Führungskräfte jetzt dringend gleichermaßen die Verantwortung dafür übernehmen

  • Klarheit darüber herzustellen, welche Digitalkompetenzen es gibt und dass es für Jederfrau und Jedermann gut ist es über die entsprechenden Kompetenzen zu verfügen
  • zu reflektieren mit welcher inneren Einstellung jede*r Einzelne den verschiedenen Digitalkompetenzen begegnet (MindSet) und schnell sowie nachhaltig wirksam die Bereitschaft für den Erwerb derselben zu initialisieren und zu implementieren
  • die zu den handelnden Personen und den jeweiligen Organisationen passenden technischen Systeme und Werkzeuge auswählen und zur Verfügung stellen (ToolSet)
  • die Fähigkeiten und Fertigkeiten zu entwickeln, mit den zur Verfügung stehenden Systemen und Werkzeugen bestmöglich umzugehen (SkillSet)

Und noch einmal: Die Verantwortung lässt sich nicht an HR, die IT-Abteilung, externe Beratungsunternehmen, Schulen oder Universitäten delegieren. Wenn die Mission glücken soll, muss sich jeder als Agent*in im Auftrag der Digitalisierung begreifen und rechtzeitig die richtigen Maßnahmen ergreifen. Professionelle Weiiterbildungsmaßnahmen sind hier gefragt. Für zwei bewährte Formate würde ich Sie gerne gewinnen:

Remote Leadership

Auf Distanz führen und zusammenarbeiten ist die zentrale Challenge in diesen Zeiten. Professionelle Onlinekompetenz ermöglicht es, die damit verbundenen Herausforderungen annehmen und beherrschen zu  können. Um die Entwicklung der hierfür benötigten Bereitschaft und die Optimierung der erforderlichen Fähigkeiten geht es in diesem Programm. Methodisch. Sozial. Persönlich.

Webitainment®

Die gewohnte und erprobte Form der Interaktion mit  Kund*innen und Kolleg*innen verliert in weiten Teilen ihre bisherige Bedeutung. Das haben inzwischen selbst jene Trainer-Kolleg*innen erkannt, die sich noch vor einigen Monaten damit gebrüstet haben, Online-Weiterbildung sei nicht “ihr Ding” und die sich jetzt plötzlich als Heilsbringer für  Performance in Online-Meetings anbieten. Profitieren Sie besser von meiner 40-jährigen Präsentainment-Kompetenz.

Art und Umfang beider Formate:

8-teiliges Weiterbildungs-Programm, bestehend aus 6 jeweils 75-minütigen WebCasts, 2 x webbasierten Fernkursen und  2 x 60 minütigen LifeTutorien. Teilnahmegebühr: € 1.400,00 zzgl. MwSt.

 

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